Veröffentlichungsankündigung

Veröffentlichungsankündigung

Unsere AG möchte Ihnen gleich zwei Bücher ankündigen, die vor dem Hintergrund der konstituierenden Tagung im Herbst 2018 entstanden sind. Beide Bände werden in diesem Jahr bei Königshausen & Neumann erscheinen:

1. Hans Werbik, Uwe Wolfradt, Andrea Lailach-Hennrich und Lars Allolio-Näcke (Herausgeber): Historische Entwicklung und aktuelle Perspektiven des Verhältnisses von Philosophie und Psychologie

Die Beziehung zwischen Philosophie und Psychologie kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Trotz zahlreicher inhaltlicher Gemeinsamkeiten war und ist das Verhältnis der beiden Fachdisziplinen nicht frei von Spannungen. Das liegt sowohl an den unterschiedlichen methodischen Zugängen zum Untersuchungsgegenstand – das empirische Vorgehen der Psychologie gegenüber der nicht-empirischen analytischen Methode der Philosophie – als auch an der Art der Fragestellungen. Die Autoren dieses Bandes eint die Frage, wie sich Philosophie und Psychologie in einen fruchtbaren Dialog bringen lassen. Mit den hier versammelten Aufsätzen wird die Möglichkeit einer reflektierten und emanzipierten Zusammenarbeit konkret ausgelotet. Die Autoren reflektieren zum einen auf die Geschichte des Verhältnisses von Philosophie und Psychologie, außerdem geben sie einen Einblick in wichtige, durch dieses Verhältnis berührte Themenbereiche wie etwa das Leib-Seele Verhältnis oder die Beziehung von Wert und Logos. Auf diese Weise wird eine Vielzahl von Gründen präsentiert, die dafür sprechen, dass philosophisches Denken für die Psychologie unabdingbar und psychologisches Wissen für die Philosophie wertvoll ist.

2. Margret Kaiser-El-Safti und Hans Werbik: Grundlagen der philosophischen Psychologie

M. Kaiser-El-Safti und H. Werbik behandeln die philosophische Vorgeschichte der Ablösung der Psychologie von der Philosophie und die Abschaffung des Seelensubstanzbegriffs zu Gunsten einer „Psychologie ohne Seele“. Die Analyse der Konsequenzen einer nun gegenstandslos gewordenen Wissenschaft erstreckt sich auf den Zeitraum von I. Kants negativem Urteil schon über die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Psychologie bis zu dem Pionier der phänomenologischen Psychologie, Carl Stumpf, der die Psychologie als die „beobachtungsreichste philosophische Disziplin“ bezeichnete und den Seelenbegriff auf phänomenologischer Basis zurückgewann, indem er ihn auf einer logisch bereinigten Grundlage umbildete. Die Bedeutung von Stumpfs Phänomenologie geriet durch den Traditionsbruch nach zwei Weltkriegen, der alleinigen Anwartschaft auf die Phänomenologie seines ehemaligen Schülers E. Husserl sowie durch dessen Initiierung der Psychologismus-Kontroverse in Vergessenheit.
Aus heutiger Sicht werden einerseits die ersten Anfänge der phänomenologischen Psychologie neu beleuchtet, andererseits soll an einen Beitrag von Karl Popper zum Seelenbegriff erinnert werden – in Zusammenhang mit Poppers Würdigung von Stumpf als seinem „Vorläufer“.

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